Die Pariser Bürger stürmen 1789 das Staatgefängnis Bastille. Damit beginnt die französische Revolution.

Wolfgang Amadeus Mozart stirbt 1791,völlig verarmt. Er wird in einem Massengrab beigesetzt.

Kaiser Franz II. legt 1806 die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder. Damit endet die Geschichte des deutschen Kaiserreiches.
 
Goethe und Schiller Denkmal
Bruno Ganz als Faust
Als die Epoche der Deutschen Klassik gilt der Zeitraum zwischen der Begegnung von Goethe und Schiller im Jahr 1794 und dem Tode Schillers im Jahre 1805, in dem ein großer Teil ihrer bedeutendsten Arbeiten entstanden ist. Im antiken Griechentum sahen die Klassiker jenes Humanitätsideal verwirklicht, das im Zentrum ihres Erziehungsprogramms stand.

Aus der Vergegenwärtigung der Antike erwuchs ein Erziehungsprogramm, das auf die Wiederherstellung der Einheit von Vernunft und Sinnlichkeit und auf die Vermittlung zwischen der Selbstverwirklichung des Individuums und der Humanisierung des Gemeinwesens ausgerichtet ist. Der Kunst fällt dabei eine zentrale Aufgabe zu.

Auf solchen Überlegungen zur Funktion der Kunst beruhte sowohl die Dramenkonzeption der Deutschen Klassik als auch die Regiepraxis von Goethe und Schiller am Weimarer Hoftheater. Die Beiden Dichter standen über ein Jahrzehnt hin im freundschaftlichen Gespräch und engen Briefkontakt. Die Dramen von Goethe und Schiller sind angesiedelt im Spannungsfeld von humanistischem Ideal und historischer Realität.

Aus dem Geist des Sturm und Drang geboren und in der Klassik vollendet, ist Goethes wohl berühmtestes Drama "Faust". Das Generalthema der beiden Teile ist das Streben des bürgerlichen Individuums nach Erkenntnis, persönlichem Glück und gesellschaftlich nützlicher Betätigung. Seine Reise durch die verschiedenen Lebenssphären: den kleinbürgerlichen Daseinsbereich von Gretchen, den dämonischen Hexensabbat, den mittelalterlichen Kaiserhof und die Welt der griechischen Antike endet in einer konkreten, praktischen Tätigkeit zum Wohle des Gemeinwesens. Der Versuch des Teufels, Faust von seinem Bemühen abzubringen, scheitert letztlich. Im göttlichen Weltenplan sind eben das Versagen und Irren des Menschen ebenso vorgesehen wie das Bestehen und Gewinnen. Die Harmonie des Ganzen bleibt davon unberührt.

Ein wichtiges Zeugnis der Theaterästhetik Goethes sind die "Regeln für Schauspieler". Sie betreffen die Sprechtechnik und Deklamation, die Körperhaltung und Bewegung, das Zusammenspiel und Arrangement. Sie zielen sie auf die Einhaltung festliegender Konventionen.

Als Theaterdirektor und Spielleiter bemühte sich Goethe um die Realisierung des Kunstideals der Klassik. Was die Ausstattung betrifft, ließ man am Weimarer Hoftheater eine in dieser Zeit seltene Sorgfalt walten. Entsprechend dem klassischen Ideal der harmonischen Einheit aller Komponenten des Theaterkunstwerks achtete Goethe auf den Zusammenklang zwischen Bühnenbild, Bewegung und Arrangement.

Die Errungenschaften von Goethes Theaterarbeit im Geiste der Klassik wirkten im deutschsprachigen Raum weiter. Vor allem die beiden Metropolen Wien und Berlin standen in enger Beziehung zur Weimarer Kultur.
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