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Aufführung |
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Il Capitano |
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Die Commedia dell'arte entstand Mitte des 16. Jahrhunderts in Norditalien. Die Wurzeln dieser Stegreifkomödie sind nicht bekannt. Wahrscheinliche Vorläufer sind die Clownerie, Akrobatenakte sowie Tanz- und Musikstücke, die seit jeher der Volksbelustigung dienten. Sie wird von Wandertruppen aus Berufsschauspielern praktiziert und zeigte Frauen zum ersten Mal als gleichberechtigte, wenn nicht gar überlegene, Figuren auf der Bühne.
Die Commedia dell'arte zeichnete sich, zumindest in der Frühzeit, durch die Parteinahme für die unteren Schichten und durch eine volkstümliche Spielweise aus. Ihre Wirkung beruhte auf der Macht des Gestischen. Auf einer leeren Plattform oder schlichten Bühne setzte der Schauspieler mit seinem Körper die Akzente. Der Text war der Bewegung absolut untergeordnet und gewann erst in der Improvisation seine endgültige Gestalt.
Das Fundament der Aufführung bildete ein "Scenario", in dem nur die Grundzüge der Handlung festgelegt waren. Die Akteure waren ganz auf die Erfindungsgabe und Phantasie angewiesen. Im Laufe der Zeit entstand ein Kanon von Monologen und Dialogen, auf die man immer wieder zurückgriff.
Die Szenarien der Commedia dell'arte handeln fast ausnahmslos von der Liebe. Die oft recht gewaltsam konstruierten Lösungen nehmen weder auf die Moral noch auf die Gefühle der Betroffenen Rücksicht. Alle Figuren verhalten sich in sittlicher Hinsicht zweifelhaft, meist nur ihren Trieben folgend. Das hauptsächliche Ziel dieser Theaterform ist die vordergründige Unterhaltung; Belehrung und Erbauung sind nicht gefragt. Die Commedia dell'arte kennt nur grob gezeichnete Typen.
Im Spiel werden feste Maskentypen verwendet. Die Bedeutung von Gestik, Akrobatik und Mimik ist zum Teil streng geregelt. Die wichtigsten Masken waren einerseits eine Reihe komischer Figuren, darunter die beiden Gauner "Zanni", der dumme, stets hungrige "Arlecchino" und der gerissene "Brighella". Dazu kamen zwei alte Narren, der geizige Kaufmann "Pantalone" und "Il Dottore", ein schwächlicher, pedantischer Gelehrter. Einer dieser beiden hatte meist eine Tochter oder junge Gattin namens "Isabella". Außerdem gab es ein junges Liebespaar "Amorosi", den prahlsüchtigen Soldaten "Capitano" und die kokette Dienerin "Colombina".
Commedia-dell'arte-Ensembles beeinflussten das Bühnengeschehen in ganz Europa, vor allem aber in Frankreich und Spanien. In Paris hatten sie so großen Erfolg, dass die Franzosen ihr Lustspiel "Comédie-Francaise" nennen mussten, um es von der "Comedie-ltalienne" zu unterscheiden.
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