Die italienische Regierung unter dem Faschisten Benito Mussolini beschließt mit Papst Pius XI. 1929 die Gründung des „Staates der Vatikanstadt”.

Im Ufa-Palast in Berlin feiert das Publikum 1930 die Premiere des Spielfilms „Der blaue Engel”.

In New York weiht Präsident Herbert Hoover 1931 das Empire State Building ein, das mit 381 m höchste Gebäude der Welt.
Cabaret Voltaire
Hugo Ball beim Vortragen
Der Dadaismus war eine Reaktion auf den Ersten Weltkrieg mit seiner bis dahin nicht gekannten Brutalität des anonymen und massenhaften Abschlachtens. Eine Handvoll Intellektueller, die aus ihren kriegführenden und teilweise verfeindeten Heimatländern in die neutrale Schweiz geflüchtet waren, riefen eine Bewegung ins Leben, die sie mit dem zufällig gefundenen Kinderwort "Dada" bezeichneten.

Für eine Welt des Schreckens und des Krieges lehnten die Dadaisten jede Verantwortung ab. Sie waren sich einig in der Überzeugung, dass Krieg nichts anderes ist als die Fortsetzung des imperialistischen Machtkampfes. Das erstmals mit modernen und weitreichenden Waffensystemen veranstaltete Gemetzel erschien ihnen als perverse Parodie auf den technischen Fortschritt, dem sie, im Gegensatz zu den Futuristen kritisch gegenüberstanden.

Im Rahmen seiner Fundamentalopposition gegen alles und jedes verstand sich Dada als Anti-Kunst. Mit ihrer Weigerung brach die Bewegung mit der traditionellen pseudo-religiösen Funktionsbestimmung der Kunst. "Die Kunst ist tot. Es lebe Dada!", wurde als Devise ausgegeben. Dichtung war für die Dadaisten ein Schwindel, für das beste Buch hielten sie das unterlassene Buch. Die Aktion verdrängte das Werk, die Künstler traten in direkte Kommunikation mit ihrem Publikum, attackierten es und stellten sich leibhaftig seiner Kritik.

Im Gegensatz zum Futurismus fehlte der Dada-Bewegung der Glaube an die Zukunft, ihre Weltanschauung war geprägt von einer radikalen Verneinung aller Werte. Ihre Ideologie präsentierten die Dadaisten auf der Bühne des Cabaret Voltaire als ein "Narrenspiel". Jedes Wort, das dort gesprochen oder gesungen wurde, sollte zum Ausdruck bringen, dass es dem Zeitgeschehen nicht gelungen war, ihnen Respekt abzunötigen.

Mit dem gesprochenen Wort operierten sie bei ihren Lautgedichten. An der Möglichkeit, mit Worten Sinn zu vermitteln, zweifelten sie grundsätzlich. Die Sprache erschien ihnen verwüstet durch die Reklame und den Journalismus. Sie weigerten sich, Worte zu übernehmen, die man nicht "funkelnagelneu" für den eigenen Gebrauch erfunden hat. Neben der Rezitation bedienten sich die Dadaisten auch des theatralen Elements der Bewegung.

Während sich Dada in Zürich auflöste, trug Richard Huelsenbeck die Bewegung nach Berlin, wo sie in der revolutionären Atmosphäre der Nachkriegszeit einen im engeren Sinn politischen Charakter gewann. Die provokative Ansicht trat noch stärker hervor. So störte zum Beispiel der selbsternannte "Oberdada" Johannes Baader den Weihnachtsgottesdienst im Berliner Dom mit dem Zwischenruf "Ich frage sie, was ist ihnen Jesus Christus?" und gab sich selbst die Antwort: "Er ist ihnen Wurst!" Selbstverständlich gab es einen ungeheuren Tumult, und Baader wurde wegen Gotteslästerung verhaftet. Durch solche Aktionen wollte man die selbstgerechte Moral der bürgerlichen Gesellschaft entlarven.
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