Adolf Hitler, Vorsitzender der NSDAP, verkündet 1923 in München die „Nationale Revolution” und initiiert den „Marsch auf Berlin”.

Der Bakteriologe Alexander entdeckt 1928 das Penicillin, eine Substanz, die Bakterien abtöten kann.

Der Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi beginnt 1930 mit seinen Anhängern den „Salzmarsch”, mit dem er sich gegen die von Großbritannien verdoppelte Salzsteuer richtet.
Bertolt Brecht (1898-1956)
"Dreigroschenoper"
Die Dramen Bertolt Brechts, seine theatertheoretischen Abhandlungen und seine Inszenierungen bilden einen gewaltigen Werkkomplex, welcher zu den bedeutendsten Leistungen in der Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts zählt. Mit seinen fast fünfzig Schauspielen gehört der Stückeschreiber, wie sich Brecht selbst bezeichnet hat, zu den meistgespielten Autoren. Seine Konzeption des "Epischen Theaters", entstanden in Berlin während der Weimarer Republik, wirkt bis heute als Anregung für Dramatiker und Theatermacher in aller Welt.

In einem Schema stellte er die dramatische Form und die epische Form einander gegenüber. Das Hauptmerkmal des dramatischen Theaters ist die Einfühlung des Zuschauers in die Vorgänge und in die Figuren. Das epische Theater dagegen sucht eine solche Wirkung zu verhindern. Es setzt vielmehr auf die verstandesmäßige Erfassung und Durchdringung des Gezeigten. Nicht miterleben soll der Zuschauer, sondern sich auseinandersetzen.

Das entscheidende Kriterium des Epischen Theaters ist sein eigener Realismus. Brecht versteht darunter eine Form von Nachahmung zwischenmenschlichen Verhaltens. Die Wirklichkeit soll im Theater nicht nur wieder erkannt, sondern auch durchschaut werden. Damit das möglich ist, muss sich das Bühnengeschehen als etwas Gemachtes zu erkennen geben. Das Auffälligmachen der Differenz zwischen der Realität des Theaters und der von ihm nachgeahmten Realität ist ein Akt der Verfremdung. Dieses für das Epische Theater konstituierende Prinzip besteht darin, dass ein vertrauter Gegenstand oder Sachverhalt zu einem fremden gemacht wird, so dass er Staunen hervorruft und in der Folge Erkenntnis möglich macht.

Der Grad der Einfühlung des Zuschauers in das Bühnengeschehen ist nach Brecht abhängig vom Grad der Einfühlung des Schauspielers in die Figur. Wenn die emotionale Ansteckung des Zuschauers vermieden werden soll, muss also auch die Identifizierung des Schauspielers mit der Figur vermieden werden. So wie der Zuschauer ist aber auch der Schauspieler des Epischen Theaters nicht ohne Gefühl und erst recht nicht die von ihm verkörperte Figur. Selbstverständlich müssen lebendige, widerspruchsvolle Gestalten auf der Bühne stehen. Der Schauspieler muss diese glaubwürdig verkörpern können, zudem aber soll er auch seine Meinung über ihr Verhalten zum Ausdruck bringen und damit die Zuschauer zur Kritik an ihren Verhaltensweisen auffordern.

So wie in der Schauspielkunst müssen nach Brechts Auffassung auch im Bühnenbild die Mittel erkennbar sein. Diesem Zweck dient die Sichtbarkeit der Lichtquellen. Eine distanzierende Wirkung wollte er auch durch die Projektion von Kommentaren auf den Zwischenvorhang erreichen. Als Regisseur ließ er nur solche Objekte auf der Bühne zu, die direkt mit den Spielvorgängen in Beziehung stehen.
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